Strom und Wärme dank unserer Biogasanlage

Wie die Biogasanlage funktioniert

Die täglich anfallende Gülle- und Mistmenge wird in ein geschlossenes und isoliertes Güllelager, den sogenannten Fermenter, geführt. In diesem findet die Gärung und Ausgasung statt. Der Fermenter ist mit einem Rührwerk versehen, welches für eine optimale Durchmischung der Gülle sorgt.

Der Überlauf des Fermenters läuft in die bestehende Güllegrube und ist dort bereit für die Ausbringung aufs Feld.

Das im Fermenter anfallende Gas wird in einem Gastank-Ballon gesammelt. Von dort gelangt es über die Gasleitung zum Generator, dem Blockheizkraftwerk, auch BHKW genannt. Dieses produziert in erster Linie Strom, welcher einerseits selber genutzt oder aber ins Netz der Elektrizitätsfirma gespeist werden kann.

Die Abwärme des BHKW wird über einen Plattentauscher in ein Heizsystem eingespeist. Die Heizenergie wird zu etwa einem Drittel zur Heizung des Fermenters verwendet. Die restliche Wärme kann, über einen Wärmeverbund, zur Heizung des Gebäudes verwendet werden.

Bei einer Biogasanlage ist eine herkömmliche, eventuell bereits bestehende Heizungsanlage notwendig, da die Gülle im Fermenter zu Beginn einmal auf eine gewisse Temperatur gebracht werden muss, um eine wirtschaftliche Gärung und Ausgasung der Gülle zu erreichen. Auch kann im Störungsfall manuell weitergeheizt werden. Für den Betrieb sollte die Anlage so ausgelegt werden, dass eine zusätzliche Heizung nicht mehr notwendig ist.

Um Probleme in der Heizungsanlage zu vermeiden, ist es empfehlenswert, die gesamte Anlage über eine zentrale Steuerung zu regeln. Eine Visualisierung auf Tablet oder Smartphone bietet dem Anlagebetreiber jederzeit via Internet die Möglichkeit, seine Anlage zu überwachen und allenfalls Änderungen vorzunehmen.

Text: Raphael Anken, Sanitär/Heizung GLB Emmental, Bild: GLB

Das Projekt Kleinbiogasanlage bei Familie Schürch

Mit der Realisierung einer Kleinbiogasanlage hat Familie Schürch Mut bewiesen und ein nachhaltiges, zukunftsweisendes Projekt gebaut. Im Jahr 2011 wurde der Einbau einer Hackschnitzelheizung geprüft. Während der Vorabklärungen erfuhr Familie Schürch vom Biogas-Pionier Niklaus Hari. Dieser betreibt bereits seit 1986 eine eigene Kleinbiogasanlage zur Vergärung von Hofdünger und kleinen Mengen von Co-Substraten. Durch stete Weiterentwicklung der Anlage ist eine sehr effiziente Kleinbiogasanlage entstanden. Das gesammelte Wissen bietet er nun mit der Haral GmbH interessierten Landwirten an.

Im April 2015 fand bei Familie Schürch eine erste Besprechung mit Niklaus Hari und Christian Hauert von der GLB statt. Schnell war das Projekt einer Kleinbiogasanlage für die Vergärung des Hofdüngers von 42 GVE entworfen. Nach umfangreichen Abklärungen zur Finanzierung und Wirtschaftlichkeit konnten wir im April 2016 das Baugesuch einreichen. Ende August starteten die Bauarbeiten.

Dabei führte die GLB folgende Arbeiten aus:

  • Planung
  • Ingenieur
  • Aushub/Baumeister
  • Holzbau
  • Dachdecker/Spengler/Gerüstbau
  • Blitzschutz
  • Elektriker
  • Steuerung der Anlage
  • Heizung/Wärmeverbund

Die Planung und Ausführung erfolgte in enger Zusammenarbeit mit der Haral GmbH. Nebst der konzeptionellen Beratung sowie der Unterstützung der Planung erbrachte die Haral GmbH folgende Leistungen:

  • Lieferung, Montage und Inbetriebnahme des BHKW
  • Rührwerk im Fermenter
  • Gülletechnik
  • Inbetriebnahme der Anlage Kleinbiogasanlage

Nach lediglich sieben Wochen Bauzeit wurde die Anlage in Betrieb genommen und liefert seither zuverlässig Strom und Wärme. Der Strom wird zum grössten Teil in das öffentliche Netz eingespeist. Die Wärme wird zur Heizung des Fermenters, zweier Bauernhäuser und eines Stöcklis verwendet.

Wenn das Wetter wieder etwas trockener wird, sollen die noch ausstehenden Umgebungsarbeiten erfolgen. Die optisch ansprechende Anlage kann nächsten Frühling anlässlich eines Tages der offenen Tür besichtigt werden.

Wir bedanken uns bei Beat und Gabi Schürch für die sehr schöne Zusammenarbeit!

Text: Christian Hauert, Ökonomieberater GLB, Bilder GLB

Besichtigung der Anlage

Wenn Sie Interesse haben unsere Biogasanlage zu besichtigen, rufen Sie uns an und vereinbaren einen Termin!

Kosten Führung: Fr. 40.- pro Stunde.